5/11/2009

ERINNERUNG von Nikolaus Lenau



Projektgruppe:

Martin Eichenlaub, Pascal Hasselblatt, Fabian Schillinger

Gedicht:

ERINNERUNG von Nikolaus Lenau

Einst gingen wir auf einer Bergeswiese;
Tief atmend tranken wir die Blumenseelen,
Das Bächlein kam herab, uns zu erzählen
Den unvergeßnen Traum vom Paradiese.

Wir sahn das Abendrot die Gipfel färben,
Es war ein Spiel vom schönsten Alpenlichte,
Doch wandt´ ich mich nach deinem Angesichte,
Das strahlte mir wie Liebe ohne Sterben.

Bald war den Bergen ihre Glut entschwunden
Und wird vielleicht so schön nie wieder kommen;
Auch deinem Antlitz war der Strahl genommen,
Ich sah ihn nicht in allen spätern Stunden.

Hat mich vielleicht in deinen Zaubermienen
Der Widerschein der Sonne nur geblendet?
Auch dann ein Strahl der Liebe, die nicht endet,
Doch besser wär´s, mir hätt er nicht geschienen.

Exposé:

Inhalt:
Das Gedicht handelt von einer Person, die glaubte, geliebt zu werden, aber erkennen musste, dass es keine ewige Liebe gibt.
Idee zur filmischen Umsetzung:
Während der Regen leise gegen die Fensterscheiben klopft, sitzt eine junge Frau im Halbdunkel am Fenster eines kleinen, karg eingerichteten Zimmers (soll Einsamkeit und Traurigkeit der Frau unterstützen) und weint. Mit einem starren Blick schaut sie durch das Fenster verloren in die Ferne. Da trifft sie unerwartet ein Sonnenstrahl. Sie erwacht aus ihrer Starre und sieht durch eine Wolkenlücke, die Gipfel einer fernen Bergkette aufblitzen. Dies weckt in ihr die schönen Erinnerungen der vergangenen Liebe. So wie sich im Gedicht zwischen den ersten beiden und den letzten beiden Strophen ein Bruch auftut, entsteht in unserem Film der Kontrast durch die gegensätzliche Darstellung des Jetzt und der Vergangenheit. Die Vergangenheit erstrahlt traumhaft in Form von Rückblenden in einem sonnigen, hellen, farbenfrohen Umfeld der Natur (Freiheit). Zur Darstellung nehmen wir das Motiv aus dem Gedicht. Wir sehen eine Wiese mit Blumen und einem Bach und die Frau mit ihrem Geliebten in trauter Zweisamkeit. Dann erfolgt eine Rückblende ins Jetzt. Die Frau sitzt weiterhin am Fenster, der Regen hat aufgehört und in der Erinnerung schwelgend, sieht sie lächelnd durch die Wolkenlücke, wie langsam die Sonne untergeht. Dieser Anblick löst in ihr eine weitere Assoziation zur Vergangenheit aus. Sie sieht sich und ihren Geliebten in den Sonnenuntergang schauen. Im Jetzt zieht der Himmel zu. Es wird immer dunkler, bedrohliche Wolken bauen sich auf und es kommt zu einem heftigen Gewitter. Durch einen blendenden Blitzschlag, gefolgt von einem heftigen Donner, findet die Frau aus ihren Träumen in die Realität zurück.
Sie runzelt die Stirn, fragt sich, ob sie sich die Vergangenheit nur schön geredet habe, wendet sich vom Fenster ab und geht schlurfenden Schrittes und mit hängenden Schultern aus dem Zimmer nach draußen in den Regen.

Storyboard:

*folgt*

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